Der Bund will Medienanbietern ein bestimmtes Geschäftsmodell aufzwingen.
Die Befürworter argumentieren häufig, dass ein Vorteil des Mediengesetztes die Förderung der Online-Medien sei. Genau das findet Peter Knechtli, Gründer von onlinereports.ch, die grosse Schwachstelle der Vorlage. Und hat auch eine Lösung parat.
Auszüge aus dem Artikel:
… Für OnlineReports ist die Gesetzesvorlage aus einem ganz anderen Grund, nicht nur untauglich, sondern eine Gefahr: Gefördert werden nur Online-Medien, die über eine Bezahlschranke verfügen oder andere zwingende Vorgaben wie die Bildung eines Vereins zur Akquisition von Publikumsgeldern erfüllen.
… dass neben OnlineReports auch andere professionelle Gratis-Medien leer ausgingen, ist keine Vielfaltsförderung, sondern verordneter Vielfaltsabbau, Privilegienpolitik und eine Wettbewerbsverzerrung der krassesten Sorte.
… hier liegt nach meiner Meinung die entscheidende Schwachstelle des Gesetzes, und nicht in drohenden „Staatsmedien“: dass der Bund den Informations-Anbietern ein bestimmtes Geschäftsmodell aufzwingen und die Konsumierenden dazu gesetzlich erziehen will, für Medieninhalte künftig konsequent zu bezahlen.
… die Vorlage lässt somit den historischen Bezug völlig ausser acht, das kein Online-Kanal – OnlineReports beim Start im Oktober 1998 schon gar nicht – in der Entstehung dieses Genres die Kostenpflicht kannte. Dies unter anderem, weil während vielen Jahren weder technische noch organisatorische Bezahlmodelle zur Verfügung standen.