Die lausigen Störmanöver der Befürworter

In den letzten Wochen und Tagen der Abstimmung häufen sich die Störversuche der Befürworter. Dass ausgerechnet jene zu «trumpschen» Methoden greifen, die angeblich die Demokratie retten wollen, hinterlässt mehr als nur einen faden Beigeschmack.

Peter Wanner droht per Anwalt

20 Minuten berichtete über den Drohversuch von Grossverleger Peter Wanner, unser Plakatsujet zu verbieten:

«Offenbar sind sie so nervös, dass sie sich nicht mehr anders zu helfen wissen, als mit juristischen Mitteln in einen harten, aber fairen demokratischen Abstimmungskampf einzugreifen.»

Zum 20Minuten-Artikel

P.S. Unser halbseitiges Inserat für über 60’000 Franken in seinen Zeitungen hat Herr Wanner übrigens gerne angenommen …

Um dieses Plakat geht es.
83% der 20Minuten Leser finden das Plakat völlig problemlos.

Das St.Galler Tagblatt haut gleich zwei Mal daneben

Zu Beginn der Debatte um das Medienpaket zeigten sich die Zeitungen der CH Medien recht offen. Auch das St.Galler Tagblatt präsentierte die Pro- und Contra-Argumente. Mit den ersten Meinungsumfragen, die das NEIN im Vorsprung zeigten, änderte sich das Bild.

Totschweigen

Zuerst wurden die Nein-Argumente immer spärlicher abgedruckt. Im Gegensatz dazu präsentierte man zunehmend mehr Ja-Beiträge, viele davon eher PR-Texte als echte Diskussionsbeiträge. Als sich der Trend weiter zu Gunsten des NEINs entwickelte, zogen die «Garanten der direkten Demokratie» aus Angst die Schraube weiter an. So versuchte man in allen CH-Medien die Absender der Nein-Argumente auszugrenzen und in die Nähe von extremen Gruppierungen zu rücken. Diese Ausgrenzung funktionierte allerdings auch nicht, da Nein-Exponenten wie die Ständeräte Beni Würth (Mitte) und Ruedi Noser (FDP) oder Nationalrätinnen wie Esther Friedli (SVP) und Susanne Vincenz-Stauffacher (FDP) sicherlich nicht in dieses Muster passen.

Also mussten die Vertreter des «Qualitätsjournalismus» noch eins drauflegen. Man beschloss die Extremlösung «Totschweigen». So erklärt sich, weshalb man in den Tagblatt-Medien nichts zur Nein-Parole der St.Galler Mittepartei erfahren konnte, obwohl sich die St.Galler Mitte damit gegen ihre Mutterpartei stellt. Fast schon dreist handelte die Tagblatt-Redaktion, als sie entschied, auch die Medienkonferenz des regionalen Nein-Komitees totzuschweigen. Obwohl mit der Mitte, der FDP und der SVP zwei Drittel der St.Galler Wählerschaft vertreten waren, wurde über den Auftritt von Ständerat Würth, Nationalrat Paganini sowie der Nationalrätinnen Friedli und Vincenz-Stauffacher mit keinem Wort berichtet. Vom Auftritt des Ja-Komitees dagegen wurde kurz zuvor ein Videobeitrag für TVO produziert.

Falsche Umfrage-Ergebnisse publiziert

Wenige Tage danach unterlief dem Tagblatt ein weiterer «Fehler». Es publizierte die neusten Umfrageergebnisse aus dem Haus Tamedia/20Minuten. Und «verwechselte» dabei die Stimmen: aus 49% Nein-Stimmen wurden auf einmal Ja-Stimmen.

In der Angstspirale hat das Tagblatt völlig überreagiert und damit nicht nur die eigene Glaubwürdigkeit und Unabhängigkeit massiv beschädigt.

Auch der Tamedia-Anwalt drohte

Auf einem Podium am 10.09.2021 im Haus der Freiheit bezeichnete Gaudenz Looser, Chefredaktor von 20 Minuten, das Massnahmenpaket zugunsten der Medien als «Katastrophe».

Nachdem wir dieses Zitat auf unserer Website publiziert hatten, meldete sich der Tamedia-Rechtsdienst und verlangte die sofortige Entfernung. «Herr Looser habe diese Aussage nie gemacht», so die Behauptung. Nachdem mehrere Zuschauer, darunter mehrere Nationalräte und alt-Nationalräte, Herrn Loosers Aussage schriftlich bestätigten, erhielten wir keine Nachrichten mehr dazu.

Die Befürworter meiden demokratische Diskussionen

Die beiden Befürworter-Komitees, welche sich vermeintlich für die #Medienfreiheit und #Medienvielfalt einsetzen, zeigen ein erstaunlich undemokratisches Verhalten und zensurieren in den sozialen Medien. Mehrere User und Seiten werden bewusst blockiert und ausgeschlossen. Ein erbärmliches Verständnis zum Thema #Meinungsfreiheit.

Dazu passen auch die irreführenden Zahlen im Abstimmungsbüchlein

Das Konsumentenmagazin Saldo deckte diese Woche zudem irreführende Zahlen im Abstimmungsbüchlein auf:
Laut einer Grafik sanken die Werbeeinnahmen der Printmedien in den vergangenen Jahren rapide – von 1,8 Milliarden Franken im Jahr 2002 auf unter 500 Millionen Franken im Jahr 2020. Das ist nicht einmal die halbe Wahrheit. Andere Einnahmen werden einfach ausgeblendet.